Dorferneuerung, wollen wir das?

Dorferneuerung

Dorferneuerung, wollen wir das?

 

Diese Frage stellen sich derzeit die Bürgerinnen und Bürger der Ortsteile Epfenhausen, Oberbergen, Ramsach und Untermühlhausen.

Dörfer mit weniger als 2000 Einwohnern können über das bayerische Dorfentwicklungsprogramm planerische, finanzielle und organisatorische Hilfe zur Erfüllung vielfältiger Aufgaben erwarten, z.B. in den Bereichen Bauen, Gestalten, Ökologie, Wirtschaft, Kultur und soziales Miteinander.

Orte mit mehr als 2000 Einwohnern, wie Penzing, werden über das Programm der Städtebauförderung gefördert.

Die Zuschüsse aus dem Dorferneuerungsprogramm dienen als Hilfe zur Selbsthilfe. Ihre Höhe hängt davon ab, ob es sich um Investitionen der öffentlichen Hand oder um private Maßnahmen handelt. Dabei gilt:

 

• Vorhaben im gemeinschaftlichen oder öffentlichen Interesse, wie z.B. Dorfzentren, Ortsstraßen und ihre Randbereiche, Dorfgemeinschaftshäuser, Ortsbegrünung… können je nach Maßnahme bis zu 50 % gefördert werden.

• Bei privaten Vorhaben beträgt der staatliche Zuschuss in der Regel bis zu 20 % der Aufwendungen. Die Förderung ist pro Anwesen auf 30 000,- Euro limitiert. Gefördert werden z.B. dorfgerechte Um- und Anbaumaßnahmen, Umnutzung landwirtschaftlicher Anwesen, Sanierung und Modernisierung alter Häuser, Hofgestaltungen, Entsiegelungen Hausfassaden, Wärmedämmung…

 

Engagement und Förderung des Staates sind nur sinnvoll, wenn sich Bürgerinnen und Bürger an der Gestaltung ihres Dorfes beteiligen. Ohne Bürgermitwirkung keine Dorferneuerung.

Für die Dauer der Dorferneuerung bildet sich die sogenannte Teilnehmergemeinschaft, ein Zusammenschluss aller Grundeigentümer, eine Art Behörde auf Zeit. Die Teilnehmergemeinschaft wählt einen Vorstand, der aus ca. 6 bis 8 Personen besteht, wobei auf eine paritätische Zusammensetzung unter den Ortsteilen geachtet wird. Der Vorstand ist die Koordinationsstelle und zusammen mit der Gemeinde der Träger der Dorferneuerung. Die Gemeinde ist eng in den Planungsprozess eingebunden und an allen wichtigen Entscheidungen maßgeblich beteiligt.

Das Städtebauliche Entwicklungsgutachten (=STEG) für die Gemeinde Penzing und die in dessen Rahmen durchgeführten Wirtshausgespräche, die in allen Ortsteilen statt fanden, bieten eine gute Grundlage für die weitere Arbeit in der Dorferneuerung. Dorferneuerung vollzieht sich in Schritten. Im Rahmen des STEG wurde mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger bereits ein Leitbild für die Gemeinde Penzing erarbeitet. Unterstützt durch die Büros Dragomir und Grontmij ist für jedes Dorf auch eine Maßnahmenliste erarbeitet worden. Diese Sammlung an Dorfentwicklungswünschen stellt eine wertvolle Grundlage für die weiteren Schritte in der Dorferneuerung dar. Dabei sind die Meinung und das Engagement der Dorf-gemeinschaften von besonderer Bedeutung. In ortsinternen Arbeitskreisen sollen die einzelnen Wünsche vertieft diskutiert werden.

 

Das notwendige Know-how für die Arbeit in den Arbeitskreisen wird den Bürgerinnen und Bürgern in einer Klausurtagung an der Schule der Dorf- und Landentwicklung am 9. und 10. Mai 2014 in Thierhaupten vermittelt. Sieben bis acht Bürgerinnen und Bürger pro Dorf, welche Ihre Bereitschaft zur aktiven Mitwirkung in den letzten Wirtshausgesprächen erklärt haben und Gemeinderäte aus den Ortsteilen werden Methoden und Arbeitsweisen kennen lernen, die für die weitere Arbeit in Arbeitskreisen wichtig sind. Die Teilnehmer sollten Freude an einer „Motorenfunktion" im Dorf haben. Sie sind wichtige Multiplikatoren und sollen ihr Wissen und Ihre Begeisterung in den weiteren Prozess in den Dörfern einbringen. Die Vertiefung der Themen und die Planungsarbeit finden in den Arbeitskreisen in den Ortsteilen statt. Hier werden alle Bürgerinnen und Bürger aufgerufen sein, sich zu beteiligen. Bei Bedarf werden auch in den Arbeitskreistreffen Fachplaner Unterstützung geben.


Die Maßnahmeliste aus dem STEG und die vertiefte Planung durch die Bürger dienen als Grundlage, den Finanz- und Personalbedarf sowie den Zeitaufwand für die Dorferneue-rungsprojekte zu kalkulieren. Anschließend erfolgt die förmliche Einleitung der Dorferneuerung. Mit ihr gibt die Ländliche Entwicklung den Startschuss für erste konkrete Projektumsetzungen und die Förderung privater Maßnahmen an Haus und Hof. Das ist für Anfang 2015 geplant, vorausgesetzt, Sie liebe Bürgerinnen und Bürger aus Epfenhausen, Oberbergen, Ramsach und Untermühlhausen finden genügend Vertreter für das SDL-Seminar und engagieren sich in den Arbeitskreisen.

Weitere Informationen zur Dorferneuerung erhalten Sie unter www.landentwicklung.bayern.de.

Brunhilde Mai,

Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern

 

drucken nach oben